Geschlechtergleichheit - Was ist das SDG 5?

Nachhaltigkeitsziele 2030 Übersicht 17 Ziele der UN

Nachhaltigkeitsziele - Agenda 2030

Wer hat schon mal von den Nachhaltigkeitszielen gehört? Besser bekannt als SDG oder Sustainable Development Goals. 

Im Jahre 2015 haben sich die UN Mitgliedsstaaten gemeinsam dazu verpflichtet bis 2030 insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dazu zählen Dinge wie zB dass es keinen Hunger mehr auf der Welt geben soll. Oder dass alle Menschen Zugang zu sauberem Wasser, Bildung und menschenwürdiger Arbeit haben. Im Großen und Ganzen geht es hier darum die Welt sozial, ökonomisch und wirtschaftlich nachhaltiger zu gestalten. 

Da haben wir uns bis 2030 ganz schön viel vorgenommen, weil es nicht wirklich so ausschaut, als würden die Länder die Ziele auch nur annähernd erreichen. Österreich hat diese Ziele natürlich auch zu erreichen - von offizieller Stelle aus dem Bundeskanzleramt nachzulesen. 

Öffentlicher Diskurs

Momentan wird außerordentlich viel über Umweltschutz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit in allen Bereichen gesprochen. Warum? Weil die Not groß ist. Die Ressourcen gehen teilweise dem Ende zu. Nach Pandemie und noch mitten im Krieg zwischen Russland und der Ukraine stellen wir fest, dass wir ganz schön verschwenderisch agieren. Oder?

Auf einmal sparen wir Strom und Gas, weil diese Dinge extrem teuer geworden sind. Da muss man sich schon fragen, ob es nicht wirklich tragisch ist, dass wir Menschen immer erst dann auf Dinge achten, wenn sie Gefahr laufen auszugehen. Also, wenn wir es mit der Angst bekommen. 

Aber es geht bei den Nachhaltigkeitszielen nicht rein nur um die Umwelt und die Ressourcen, die Mutter Erde uns zur Verfügung stellt. 

Ein ganz spezielles Ziel beschäftigt sich mit den Geschlechtern und deren Gleichstellung. 

Geschlechtergleichheit ist das Nachhaltigkeitsziel 5 der Agenda 2030

Gender Equality oder Geschlechtergleichheit

Das SDG 5 beschäftigt sich mit der Gleichstellung der Geschlechter - mit Hauptaugenmerk auf Männer und Frauen. 

Das Hauptziel hier ist zu erreichen, dass alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigt werden!

 

SDG 5 - die Ziele

5.1 Alle Formen der Diskriminierung von Frauen und Mädchen überall auf der Welt beenden

5.2 Alle Formen von Gewalt gegen alle Frauen und Mädchen im öffentlichen und im privaten Bereich einschließlich des Menschenhandels und sexueller und anderer Formen der Ausbeutung beseitigen

5.3 Alle schädlichen Praktiken wie Kinderheirat, Frühverheiratung und Zwangsheirat sowie die Genitalverstümmelung bei Frauen und Mädchen beseitigen

5.4 Unbezahlte Pflege- und Hausarbeit durch die Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen und Infrastrukturen, Sozialschutzmaßnahmen und die Förderung geteilter Verantwortung innerhalb des Haushalts und der Familie entsprechend den nationalen Gegebenheiten anerkennen und wertschätzen

5.5 Die volle und wirksame Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben sicherstellen

5.6 Den allgemeinen Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und reproduktiven Rechten gewährleisten, wie im Einklang mit dem Aktionsprogramm der Internationalen Konferenz über Bevölkerung und Entwicklung, der Aktionsplattform von Beijing und den Ergebnisdokumenten ihrer Überprüfungskonferenzen vereinbart

 

5.a Reformen durchführen, um Frauen die gleichen Rechte auf wirtschaftliche Ressourcen sowie Zugang zu Grundeigentum und zur Verfügungsgewalt über Grund und Boden und sonstige Vermögensformen, zu Finanzdienstleistungen, Erbschaften und natürlichen Ressourcen zu verschaffen, im Einklang mit den nationalen Rechtsvorschriften

5.b Die Nutzung von Grundlagentechnologien, insbesondere der Informations- und Kommunikationstechnologien, verbessern, um die Selbstbestimmung der Frauen zu fördern

5.c Eine solide Politik und durchsetzbare Rechtsvorschriften zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und der Selbstbestimmung aller Frauen und Mädchen auf allen Ebenen beschließen und verstärken

 

JobTwins und das SDG 5

Warum schreiben wir dazu einen Blogartikel?

Na weil wir uns mit den Punkten 5.4 und vor allem 5.5. besonders identifizieren.

Unsere Aktivitäten Teilzeitarbeit auf ein neues Level zu heben, beziehen sich darauf, dass diese Arbeit WERTvoller wahrgenommen werden muss. Nachdem hauptsächlich Frauen die unbezahlte Care Arbeit übernehmen und daher meist in Teilzeit arbeiten (müssen), sind sie eben nicht mit den Männern gleichgestellt. Sie arbeiten viel, aber für deutlich weniger Geld. Das hat zur Folge, dass in späteren Jahren die Frauen deutlich schlechtere Jobs, weniger Geld und vor allem auch viel weniger Pension zur Verfügung haben. Und das, obwohl sie jahrelang viel und hart gearbeitet haben. Aber eben "nur" zuhause. 

Um das zu ändern, müssen Arbeitsmodelle eingeführt werden, die es Eltern - ja, beiden Elternteilen - ermöglicht wird, weniger Zeit im Job zu verbringen, und sich die Kinder-oder Pflegearbeit besser teilen zu können. Sollte es aber wieder nur die Frau sein, die in Teilzeit arbeitet, hat sie ein Anrecht darauf, ihre Position, ihren Job, ungehindert weitermachen zu können. Diese Möglichkeit bietet Jobsharing. 

zwei Frauen sitzen am PC bei einer Besprechung

Darum Jobsharing

Jobsharing ermöglicht es den Pflegenden bzw. Betreuenden ihre Karrieren mehr oder weniger "un-unterbrochen" weiterzuführen. Somit wird der "Karriereknick" vermieden und der einfache Wiedereinstieg in mehr Stunden oder auch in Vollzeitarbeit gewährleistet.  

Gerade hochqualifizierte Frauen finden sich häufig vor die frustrierenden Tatsache gestellt, dass sie in Teilzeit mit Kind(ern) zuhause, die Jobs, wie sie davor großartig ausführten, einfach nicht mehr angeboten bekommen. Somit geht den Unternehmen und auch der Wirtschaft die Arbeitsleistung dieser Frauen schlichtweg verloren. Denn wenn diese Frauen nicht herausgefordert und gefördert werden, fängt sich an die Negativspirale zu drehen. 

Ohne Herausforderung werden die meisten Menschen einfach weniger motiviert, lernen weniger dazu, entwickeln sich weniger gern weiter etc. etc. 

Die Zeit (vor allem mit Kindern) vergeht oft sehr schnell und ein paar Jahre sind geschwind vorbei. Hat Frau sich dann nicht genügend mit dem Job, den Anforderungen des Arbeitsmarktes oder den aktuellen Entwicklungen auseinander gesetzt, dann sieht es mit dem Einstieg in eine verantwortungsvolle Position auf einmal meistens schlecht aus. 

 

Warum Geschlechtergleichheit so wichtig ist

Wir wollen nicht mehr als "das schwache Geschlecht" bezeichnet werden. Die Frauen "schupfen" neben Kindern, Haushalt und Job meistens auch noch Pflege von Angehörigen und so weiter. Dafür verdienen sie die gleichen Chancen am Arbeitsmarkt genauso wie eine Aufteilung der Arbeitslast seitens der Männer. 

In unserer westlichen, fortschrittlichen Gesellschaft geht es - Gott sei Dank - in erster Linie nicht mehr um so schreckliche Themen wie Kinderheirat, Menschenhandel oder dem mangelnden Zugang zu Ressourcen. Bevor sie Kinder bekommen, haben Frauen in Österreich sogar größtenteils ähnliche Chancen wie Männer. Sobald allerdings Kinder da sind, geht die (Gehalts-)Schere auseinander. Daran wollen wir gemeinsam mit modernen, fortschrittlich denkenden Unternehmen arbeiten. 

Niemand behauptet, dass es einfach ist, alte Rollenbilder aufzubrechen. Immerhin haben wir das "ja immer schon so gemacht". Trotzdem ist es höchste Zeit, dass wir Lösungen erarbeiten, die es den Frauen überhaupt erst ermöglichen diese Chancengleichheit im Arbeitsmarkt, aber auch im privaten Umfeld zu erreichen. 

Jobsharing ist ein Lösungsangebot, zumindest im beruflichen Kontext gleichzuziehen und ein erfolgreiches Berufsleben zu verwirklichen. 

Wir werden sehen, wo wir im Jahr 2030 angekommen sein werden...

 

Wer noch mehr über Jobsharing erfahren möchte, den laden wir ein, gerne unsere Beiträge über Jobsharing im Allgemeinen oder über die Vorteile von Jobsharing zu lesen. 

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