New Recruiting in Zeiten von New Work?

New Recruiting

Das neue Arbeiten

Wie sieht das „neue Arbeiten", die Zukunft des Arbeitens und dazu das "neue" Personalwesen eigentlich aus?

Wir alle sprechen über New Work, New Leadership, etc. – alles hübsch und NEW.
Aber hat sich das auch schon zu den Recruitern und Personalentwicklern herumgesprochen, die nach all diesen wunderbaren und kreativen Theorien auch ihre Arbeits- und Vorgehensweisen ändern würden?

Ich träume von der Welt, wo Jobsharing, Karriere in Teilzeit und flexible Teilzeitmodelle gang und gäbe sind. Aber wie weit sind wir tatsächlich davon entfernt? Das frage ich mich dieser Tage recht häufig.

Dürfen sich die ArbeitnehmerInnen überhaupt verändern?

Man liest doch überall von den bestens qualifizierten Arbeitswilligen, die sich verändern möchten. Frauen, oftmals Mütter, die in Teilzeit arbeiten möchten, langjährige Berufserfahrung haben und für die Recruiter absolut uninteressant sind.

Ich bin nun selbst keine Recruiterin, ich arbeite nicht in einer HR Abteilung. Dennoch frage ich mich, ob erfahrene, motivierte Arbeitskräfte, die unter Umständen ein paar Stunden weniger die Woche als die übrigen ArbeitnehmerInnen im Office hocken, nicht doch irgendwie attraktiv für ein Unternehmen sein könnten?

Was hält die Unternehmen außerdem ab, mal was Neues zu versuchen? Was könnte das Problem sein, wenn man einer Bewerberin, die nicht dem Schema F des Bewerbers entspricht, einfach mal eine Chance gibt und vielleicht sogar einmal jemand Branchefremden zu einem Interview einlädt?

Wie ist das wirklich mit dem Lebenslauf Screening, wo jeder ausscheidet, der nicht vollinhaltlich der Job Description entspricht? Bin nur ich das, oder finden es andere Leute ebenfalls spannend und interessant mit Quereinsteigern zu arbeiten?

 

Out of the box

Was wäre wenn…

Ich bin der Überzeugung, dass man eine SAP Anwendung, ein Excel File oder sonstige Prozesse fast immer „on the job“ lernen kann. Eine Person, die Berufserfahrung aus ganz anderen Bereichen mitbringt, ist möglicherweise eine positive Überraschung für ein sonst homogenes Team.

Wir können ja alle begeistert von New Work und Co fantasieren, solange es so wenige Unternehmen (und HR MitarbeiterInnen?) gibt, die tatsächlich mal "out of the box" denken und die vielbesungenen „neuen Wege“ auch tatsächlich beschreiten.

Das ist auch der Kerngedanke beim Jobsharing. Neue Wege zu gehen, Dinge auszuprobieren, vielleicht sogar hin und wieder einmal zu scheitern. Doch was lehren uns die seit Neuestem äußerst populären "fuck up events"? Dass wir aus unseren Fehlern lernen können. Oder sogar noch besser, müssen! Denn nur wer scheitert, kann verstehen, warum etwas nicht funktioniert hat und es besser machen. 

Veränderung steht an

Wir stellen in Österreich gerade fest, dass wir in einigen Bereichen scheitern. Unternehmen sind händeringend auf der Suche nach Fachkräften.

  • Doch suchen sie auch bei den Teilzeitarbeitskräften
  • Suchen sie untern den hochqualifizierten Müttern, die zeiteffizient und zielgerichtet arbeiten?
  • Bieten sie proaktiv mehr Lebens- und Freizeit für junge Talente an?

Eher selten. 

Ich bin ja sehr gespannt, wie lange es dauern wird, bis der Arbeitsmarkt sich ganz ehrlich in die Richtung umstellt, wie wir es alle herbeisehnen würden. Und ob diese von fast jedem gewünschte Freiheit und Flexibilität beim Arbeiten irgendwann Realität wird.

Eines ist jedenfalls sicher: wir alle müssen uns verändern. Die ArbeitnehmerInnen wie auch die Unternehmen. Und wer die Trends nicht erkennt und nicht mit den Veränderungen mitwächst, wird auf Dauer nicht bestehen können. 

Also lasst es uns versuchen. Lasst uns tatsächlich die Arbeitsprozesse angreifen, die Strukturen und vor allem unsere Denkweisen ändern. Noch haben wir die Gelegenheit. Nutzen wir sie!

Lasst uns gerne Eure Gedanken zu dem Thema wissen. Wir sind gespannt auf Eure Kommentare. 

Sigrid vom JobTwins Team

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